Gott, unser Vater,
wir danken dir für den seligen Pater Maria-Eugen vom Kinde Jesus,
den du der Kirche geschenkt hast.
Er ging seinen Weg in der Einheit mit Christus
und ließ sich vom Heiligen Geist leiten,
den er seinen Freund nannte.
Er lebte die Gnade des Karmel mit ganzer Hingabe –
in Gebet und Stille,
bei der Verkündigung des Evangeliums
und im Vertrauen auf die Gottesmutter Maria, Mutter des Lebens.
Lass uns wie er die Tiefen deiner Liebe entdecken
und beharrlich sein im Gebet,
damit wir Zeugen deiner Barmherzigkeit werden.
Gewähre uns auf seine Fürsprache die Gnade,
die wir von dir erbitten … (hier das Anliegen nennen).
Was er gelehrt hat, möge alle erreichen, die es auf ihrem Glaubensweg benötigen.
Und gib, wenn es deinem Willen entspricht,
dass er eines Tages heiliggesprochen wird,
zur Ehre deines Namens und zum Wohl deines Volkes.
Durch Christus, unseren Herrn. Amen.
Wenn Ihr Gebet erhört worden ist, wären wir Ihnen sehr dankbar, wenn Sie es uns mitteilen würden:
Institut Notre Dame de Vie
Höchstadter Str. 2
91085 Weisendorf
notre-dame-de-vie@web.de
Eine Schwester aus einem Karmel im Libanon hat auf Bitte von Erzbischof Cattenoz (Avignon) die Ikone im Juli 2016 geschrieben.
Diese Ikone will Pater Maria-Eugens Seele und sein Leben im Lichte Gottes widergeben:
Einige Hinweise zum Lesen der Ikone...Der Selige, in der Bildmitte stehend, ist mit seiner Ordenstracht bekleidet. Der Karmel, den er als Sohn des Heiligen Johannes vom Kreuz erklimmt, ragt zu seiner Linken auf. Auf dessen Spitze befindet sich der Altar, auf dem er das Messopfer darbringt und sich selber in der Nachfolge Christi opfert. „Jesus, ich liebe dich!“, sagte er vor seinem Tod. „Ich glaube, dass ich dich vollkommen liebe und dir ähnlich bin.“
Die auf dem Altar stehenden Ikone abgebildete Maria und der Heilige Geist, dessen Strahlen aus dem Kreis in der Ecke dringen, bilden die GESAMTHEIT seines Lebens.
„Maria wacht in der Nacht, denn Sie ist der Stern, der die dunkelsten Nächte erleuchtet. Sie ist ganz Mutter und nur Mutter.“
Diese Mutter wirkt verborgen in seiner Seele und macht sie fruchtbar. Seine innere Einheit mit Ihr (wiedergegeben durch das Skapulier, das er trägt, und durch den Rosenkranz) leuchtet in dem Werke auf, das Maria selbst gründen sollte: „Notre-Dame de Vie“, „Unsere Liebe Frau vom Leben“, dieses „etwas“, das der Pater nach und nach entdeckt.
Der Heilige Geist bewegt ihn und zieht ihn an sich:
„Er ist da als ein Freund, er ist da als ein guter Gast, er ist da, der die Kirche errichtet … denn wie es Unser Herr sagt, wird demjenigen, der den Geist hat und an Ihn glaubt, Ströme des Lebens entspringen. Der Heilige Geist verbreitet sich durch diese Seele.“
Diese Ströme des Lebens werden auf der Ikone dargestellt als Quelle aus dem schwarzen Grund der Dunkelheit des Glaubens im Gebet und im Leiden.
Die beiden von dem Pater zu Gott erhobenen Hände zeigen gut diese Haltung des vertrauenden Gebets von dem, der von sich selber sagt, er erhalte alles von Gott, wenn er sich von seiner Gnade leiten lasse, getreu seinem Spruch: „Traditus gratiae Dei“ (Der göttlichen Gnade ausgeliefert).
Er ist zwar ganz Gott zugewandt, dreht sich aber auch zur Kleinen Therese hin: Ihr Gebetsleben weckt in ihm den Durst, Gott zu schauen. Er blickt diejenige an, die ihm den kürzesten Weg dorthin weist: seine Kleinheit und Armut zu lieben und blind an Jesu Barmherzigkeit zu glauben. Das zeigt die Heilige Therese auf ihrem Pergament.
Im Zusammenhang mit dem Bild vom „kleinen Vogel“ kommentiert Pater Maria-Eugen Thereses Gebet:
„Kleiner schwacher Vogel … sie ist kein Adler, doch verfügt sie über das Herz der großen Adler, das es ihr erlaubt, so zu lieben wie sie, sie hat Augen, mit denen sie die göttliche Sonne anblicken kann … mit einem einfachen Blick auf die Wahrheit, die Gott ist, in vollständiger Ohnmacht, in dem Eindruck vom Nichts, von der Leere, mit der sie sich jedoch begnügt … sie freut sich über ihre Schwachheit, über ihre Ohnmacht, über diese sichtbare Leere…“
Auf der Ikone sieht man in dem Gesträuch kleine Vögel, die dieses Armutsgebet darstellen sollen, das der Pater lehrte, doch vor allem selber lebte. Sie stellen ebenso diese Menge kleiner Seelen dar, die für sich auszuwählen die Heilige Therese den Herrn gebeten hatte und zu denen auch Pater Maria-Eugen gehört.
Die Berge zwischen der Heiligen und dem Seligen bedeuten die Trennung und die Erhöhung; aus der Höhe des Himmels wirkt die kleine Therese unmittelbar in sein Leben und in seine Berufung hinein und erhebt dabei seine Seele und die vieler anderer zum Himmel empor.
In seinem Verlangen, Jesus auch Seelen zu geben, sieht der Pater in seinem prophetischen Geist (dargestellt durch den weißen Mantel der Söhne des Propheten Elijas) das Verlangen der Seelen selbst nach einem Leben im Gebet. „Notre-Dame de Vie“ wird gegründet, damit Tätigkeit und Betrachtung im Leben der Christen stets in guter Weise vereint seien.
Auf dem Goldgrund kann man den gemeinsamen Namen der Heiligen und des Seligen lesen: „de l’Enfant-Jésus“ („vom Kinde Jesus“). Auf diesen Weg geistlicher Kindschaft scheinen beide denjenigen mit sich zu ziehen, der zulässt, von ihnen angeblickt zu werden, während er die Ikone betrachtet.
Die Karmeliten von Paris bieten hier ein kleines, dreiminütiges Video auf Französisch an, das Ihnen dabei helfen mag, mit dieser Ikone zu beten; es ist Teil der Folge „Entdeckung eines heiligen Karmeliten durch die Betrachtung einer Ikone“