1929 treffen drei junge Lehrerinnen den Karmelitenpater Maria Eugen vom Kinde Jesus. Sie sehnen sich nach einem gottgeweihten Leben im Geist des Karmel – nicht in einem Kloster, sondern in der Welt. Eine dieser drei Frauen ist Marie Pila. 1932 gründet P. Maria-Eugen vom Kinde Jesus zusammen mit ihr in Venasque (Südfrankreich), bei dem Marienheiligtum Notre Dame de Vie, die Gemeinschaft Notre-Dame de Vie. Den Frauen schließen sich später männliche Laien und Priester an. 1962 wird die Gründung als Säkularinstitut päpstlichen Rechts anerkannt. Seine Besonderheit besteht darin, dass es drei selbständige Zweige für Frauen, männliche Laien und Priester umfasst, die zusammen ein einziges Säkularinstitut bilden.
Pater Maria-Eugen vom Kinde Jesus (1894-1967)
P. Maria-Eugen vom Kinde Jesus war Karmelit und hatte in seinem Orden verantwortungsvolle Aufgaben zu erfüllen. Er gründete Notre-Dame de Vie, um allen Menschen den Reichtum des Karmel zugänglich zu machen. Ein besonderes Anliegen war ihm, das innere Gebet an andere weiter zu geben. Denn nur ein von Gott ergriffener Mensch kann von Ihm Zeugnis geben.
„Glaubenszeugen sind wir vor allem durch das, was wir selber sind. Wir legen Zeugnis ab von einem christlichen Dasein, vom Leben Christi, das wir in uns tragen, vom Heiligen Geist, der in uns zu Gast ist.”
Marie Pila (1896-1974)
Marie Pila war Philosophielehrerin. Zusammen mit zwei Kolleginnen leitete sie ein Gymnasium in Marseille. Zur Generalverantwortlichen gewählt, widmete sie sich ausschließlich der Gründung von Notre-Dame de Vie. Ihr Glaube und ihre Hingabe waren unerschütterlich. Den Mitgliedern war sie eine starke und mütterliche Stütze. Sie schenkte ihnen den großen Reichtum ihres Herzens und ihres Geistes.
„Das Apostolat eines Kontemplativen ist das Apostolat Gottes durch uns; ein Apostolat, dessen Quelle Er allein ist; ein Apostolat bisweilen ohne Werke; ein Apostolat der Einheit mit Gott. Es ist ein Apostolat, das mit geistlichen Mitteln ausgeübt wird.”